Als Schokolade noch ein Schatz war: Sprüngli Lastenräder und ihre tierischen Beschützer

Was kann so wertvoll sein, dass man es von einem großen beeindruckenden Wachhund beschützen lässt?  – Die Antwort ist Schokolade. Ja, Schokolade wird auch jetzt gerade wieder teurer, aber wir sind weit davon entfernt die Preise zahlen zu müssen, die man vor über 100 Jahren für Schokolade gezahlt hat.

Weltreise des Kakaos
Autor

Olaf Vortmann

Kategorie
Datum

18. Februar 2025

Lastenräder im Wandel der Zeit: Vom Transporthelfer zum Trendobjekt

Doch fangen wir vorne an: Lastenräder wurden nicht erfunden, um Amazonpakete durch die Stadt zu transportieren, auch wenn das in vielen Großstädten gerade den Eindruck macht. Lastenräder erleben eher eine Art Wiedergeburt. Um 1900 spielten sie im Straßenverkehr eine ähnliche Rolle, wie heute. So nutzte die Firma Sprüngli aus Zürich Lastenräder um ihre Schokolade an verschiedene Geschäfte, Cafés oder Hotels auszuliefern. Und hier kommt der Hund ins Spiel. Schokolade war um 1900 ein immer noch sehr teurer Luxus und ein unbewachtes Fahrrad voller köstlicher Schokolade…schnell den Moment ausnutzen, wenn die Schokolade im Laden abgeliefert wird…der Wachhund machte Menschen sehr eindrücklich klar, dass sie besser überhaupt nicht daran denken sollten, der Kiste mit der Schokolade auch nur nahe zu kommen.

Sprüngli’s Lösung: Lastenräder und Wachhunde für den sicheren Transport

Den Boten von Sprüngli war daher strikt verboten ohne Hund loszuradeln. Klingt wie eine Geschichte aus einer anderen Zeit und das ist sie auch. In Köln verdienten zur selben Zeit die sogenannten „Stollwerckmädchen“ bei ihrer Arbeit in der Kölner Schokoladenfabrik 10 Pfennige pro Stunde. Für diese 10 Pfennige konnte man sich eine 20g schwere kleine Tafel Schokolade kaufen! 20g Schokolade für eine Stunde Arbeit!

Legen wir zum Vergleich heutigen Mindestlohn an und behaupten wir, man müsste auch heute noch 5 Stunden für 100g Schokolade arbeiten. Eine 100g Tafel Schokolade würde dann über 60 € kosten! Kein Wunder also, dass ein ganzes Lastenrad voll Schokolade einen wahren Schatz darstellte.

Kommt die Schokolade bald in den Tresor?

Bleibt zu hoffen, dass wir in den nächsten Jahren auf Wachhunde trotz steigender Preise verzichten können. Oder dass Schokolade im Supermarkt in verschlossenen Regalen liegt. Sonst hören wir bald regelmäßig die Durchsage: „Bitte einmal den Schlüssel für die Schokolade, einmal zur Schokolade bitte!“

Klingt eher nach einem Albtraum. Das Lastenfahrrad mit Wachhund zeigt daher aber auch, dass man sich vielleicht nicht immer die „Guten alten Zeiten“ zurückwünschen sollte.

Also, worauf wartet ihr noch? Kommt vorbei und schaut euch das Lastenrad in unserer neuen Ausstellung an! Sichert euch in unserem Webshop euer Ticket und bucht eine Führung, eine Verkostung oder einen Schokoladenkurs direkt dazu!

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Sprüngli Lastenrad AusstellungSchokoladenmuseum Köln