Monokultur im Vorteil?
Der Vorteil einer Monokultur: man erhält in kurzer Zeit bereits einen hohen Ernteertrag und das für mehrere Jahre. Jedoch zeigen sich dadurch auch Tücken: die Nährstoffe im Boden laugen aus und die Kakaobäume sind anfällig für Krankheiten, da sie nahe beieinanderstehen. Daraus resultiert ein hoher Einsatz an Düngemitteln und Pestiziden, die oft gesundheits- und umweltschädliche Stoffe enthalten. Das Problem hierbei: es werden nicht nur die Krankheitserreger bekämpft, sondern auch Tiere und Pflanzen, die den Kakaobaum nicht gefährden. Bei einer Monokultur ist das Ökosystem nach wenigen Jahren zerstört. Nach spätestens 25 Jahren kann die Plantage nicht mehr bewirtschaftet werden, – die Bäuerinnen und Bauern ziehen weiter, roden bestehenden Regenwald und bauen legen neue Plantagen an.
Oder doch das Agroforstsystem?
Bei einem Agroforstsystem dauert es etwas länger, bis größere Mengen Kakao bereit zur Ernte sind. Dafür kann man dort mehrere Lebensmittel ganzjährig anbauen, ernten und verkaufen (sogenannte Diversifizierung). Das ist ein großer Vorteil für Kakaobäuerinnen und –bauern, wenn sie im Agroforstsystem anbauen: finanzielle Sicherheit durch Diversifizierung. Auch das Ökosystem freut sich darüber: Tiere haben weiterhin ein Zuhause, wo sie geschützt leben und Nahrung finden können. Schädlinge des Kakaobaumes werden durch die natürlichen Fressfeinde wie Vögel in Schach gehalten. Dadurch kann auf Pestizide und Düngemittel verzichtet werden. Die Langlebigkeit des Agroforstsystems spricht für sich: auch nach 25 Jahren ist die Plantage intakt und kann bepflanzt und geerntet werden.
Und wie weiß man nun, welche Anbauform für meine Schokolade verwendet wurde? Das wird leider oft nicht kommuniziert. Doch zahlreiche Schokoladenunternehmen bauen immer mehr auf umweltverträgliche Anbauformen und berichten davon. Hier seid ihr gefragt, euch über eure Lieblingsschokolade zu informieren!