Schokoladentafeln

Die Kakaoverordnung

Kakaoverordnung?

Wofür braucht man die eigentlich?

Schokolade ist nicht gleich Schokolade. Ihr könnt nicht einfach irgendetwas aus Kakao und Zucker anrühren und das dann als Schokolade verkaufen. Zumal es hier große Unterschiede gibt: Wann sprechen wir von Vollmilch, wann von Dunkel-, Edel- oder weißer Schokolade? Fragen wie diese regelt die Kakaoverordnung. Ja, ihr habt richtig gehört. Es gibt eine europäische Richtlinie über Schokolade. Den Deutschen wird doch auch immer nachgesagt, auf Regeln zu stehen? Da kommt die Kakaoverordnung wohl ganz gelegen. 

Die in Deutschland gültige Kakaoverordnung vom 5. Juli 2017 setzt die sehr sperrig klingende Richtlinie über „Kakao- und Schokoladenerzeugnisse für die menschliche Ernährung“ vom Europäischen Parlament und Europäischen Rat in deutsches Recht um. Kurz: So wird klar gesetzlich geregelt, welche Mindestansprüche meine Schokolade erfüllen muss.

Wie viel wovon darf rein in die Schokolade?

Für viele Schokoladenerzeugnisse ist ein Mindestgehalt von Kakaotrockenmasse, Kakaobutter oder Milchtrockenmasse vorgegeben. Mehr ist natürlich immer erlaubt, aber der Mindestgehalt muss eingehalten werden. Kakaobutter, also das Fett der Kakaobohne, muss in allen Schokoladen enthalten sein. Es gehört zu den teuersten Pflanzenfetten. Daher dürfen bis zu fünf Prozent durch andere, billigere pflanzliche Fette ersetzt werden. Eine weitere vorgeschriebene Zutat ist Zucker. Eine zuckerfreie „Schokolade“ ist also rechtlich nicht möglich. Und muss unter anderem Produktnamen verkauft werden.

Schokolade muss aus mindestens 35 Prozent Kakaotrockenmasse bestehen. Nur wenn der Mindestanteil enthalten ist, darf auf der Verpackung Schokolade stehen. Wird eine zusätzliche Qualitätsbezeichnung (z.B. fein, dunkel, …) verwendet, muss mindestens 43 Prozent Kakaotrockenmasse enthalten sein.

Milchschokolade

Milchschokolade muss mindestens 25 Prozent Kakaotrockenmasse und mindestens 14 Prozent Milchtrockenmasse enthalten. Verwendet werden darf Kuhmilch, Büffelmilch, Schafsmilch, Ziegenmilch, Eselsmilch, Kamelmilch, Stutenmilch und Yakmilch. Schokoladen mit Milchersatzprodukten wie etwa Hafermilch dürfen nicht unter dem Namen verkauft werden. Vegane „Milchschokolade“ wird daher im Handel als „Kakaoerzeugnis“ bezeichnet. Wird eine zusätzliche Qualitätsbezeichnung (z.B. Vollmilchschokolade) verwendet müssen mindestens 30 Prozent Kakaotrockenmasse und 18 Prozent Milchtrockenmasse enthalten sein.

Weiße Schokolade

Weiße Schokolade muss neben Zucker mindestens 20 Prozent Kakaobutter und 14 Prozent Milchtrockenmasse enthalten.

Bitterschokolade

Bitterschokolade ist in der Kakaoverordnung nicht geregelt. Dennoch gelten hier Richtlinien entsprechend dem „Handelsbrauch“. Man spricht dann von der „Allgemein üblichen Verkehrsauffassung“. Demnach sollte eine Zartbitter- oder Halbbitterschokolade mindestens 50 Prozent Kakaotrockenmasse enthalten. Bitterschokolade sollte mindestens 60 Prozent Kakaotrockenmasse enthalten.

Schokoladenafel Schokoladenmuseum
Was ist deine Lieblingsschokolade?

All die Zutaten, die wir erwähnt haben, gibt es natürlich auch bei uns im Schokoladenmuseum. Denn im Schokoladenatelier der gläsernen Schokoladenfabrik, könnt ihr euch eure eigene Schokoladentafel zusammenstellen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Ob Vollmilch-, Dunkel- oder Bitterschokolade, stellt euch eure perfekte Lieblingsshokolade zusammen und wählt aus einer Vielzahl an Toppings aus. Unsere Maîtres Chocolatier bereiten eure Wunschtafel für euch zu! Nach ca. 45 Minuten ist deine persönliche Schokoladentafel abholbereit. Als besonderes Highlight kannst du dann deine Tafel mit einer persönlichen Grußbotschaft oder einem Namen individualisieren.

Und glaubt uns: Wir haben schon die verrücktesten Schokoladenkreationen gesehen. Vielleicht schafft ihr es ja, setzt noch einen drauf und kreiert eure eigene, ganz persönliche und gerne verrückte Tafel Schokolade.

Unsere gläserne Schokoladenfabrik

Dieser Beitrag wurde verfasst von:

Mein Name ist Florian und ich komme aus Essen. Ich bin Archäologe und arbeite im Schokoladenmuseum als Museumspädagoge. Hier sind drei Dinge, die ihr über mich wissen solltet: 1. Ich liebe Geschichte(n) und anderen davon zu erzählen. 2. Am liebsten esse ich Vollmilchschokolade. Manchmal sind es eben die einfachen Dinge! 3. Mein Lieblingsplatz im Museum ist natürlich unsere archäologische Sammlung: Es ist jedes Mal toll nach der lebendigen Schokoladenfabrik die Treppe hoch zu kommen und tief in die Geschichte einzutauchen.

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