Unser Tropenhaus ist ein echtes Highlight der Ausstellung – und das nicht nur für die Frostbeulen unter euch, die sich hier im feuchtwarmen Klima der Tropen etwas aufwärmen möchten. Auch für Wissbegierige ist es genau der richtige Ort! Auf den etwa 100 m² Grundfläche des Tropenhauses tummeln sich über 100 tropische Pflanzen: Von Ingwer, Chili oder Kurkuma bis Papaya, Palmen, Bananen oder Zuckerrohr. Die Stars sind aber eindeutig unsere acht Kakaobäume, die viel Pflege und Zuwendung brauchen.
Kakaobäume sind echte Diven unter den Tropenpflanzen. Sie fühlen sich am wohlsten bei ca. 25 bis 28 °C, benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 %, viel Schatten und viel Wasser. Die große Herausforderung ist, das tropische Klima im Tropenhaus so exakt nachzuempfinden, dass sich unsere Kakaobäume und alle anderen Pflanzen dort wohl fühlen.
Hinter den Kulissen
Ihr merkt schon, es steckt eine Menge Arbeit in der Instandhaltung unseres Tropenhauses! Darum kümmert sich unsere Kollegin Claudia. Regelmäßig schmeißt sie sich in ihren Arbeitsoverall, pflegt und hegt das Tropenhaus. Das bedeutet: Gießen, schneiden, Schädlinge bekämpfen, Nährstoffe hinzugeben, Fische füttern, den Teich säubern und, und, und … Lasst uns einige dieser Aufgaben mal genauer anschauen und einen Blick rein ins Tropenhauses werfen!
Gießen
Um ein solches feuchtwarmes Biotop zu bewässern, braucht es Zeit. Zweimal wöchentlich wird im Tropenhaus gegossen. Und mit Gießen meinen wir: Einen tropischen Regenschauer nachstellen! Das bedeutet dann gut und gern auch mal, den Wasserstrahl minutenlang monsunartig auf die Pflanzen herabströmen zu lassen. So entstehen fast original Tropenbedingungen.
Pflanzenschnitt
Leider können unsere Tropenpflanzen nicht ungeachtet wachsen, da der Platz im Tropenhaus dafür nicht ausreichen würde. Das gläserne Tropenhaus verfügt zwar über eine Fläche von 100 Quadratmetern und eine Deckenhöhe von 10 Metern, doch ein wenig Ordnung schadet nicht. Denn bei uns könnt ihr euch den Regenwald nicht nur von außen ansehen. Ihr könnt sogar in das Tropenhaus hinein und euch die Pflanzenvielfalt aus nächster Nähe anschauen. Deshalb ist es wichtig, dass Claudia die Pflanzen ab und an etwas zurechtstutzt. Zum Glück geht es ihnen so gut, dass sie schnell wieder nachwachsen.
Fische füttern
Ja, ihr habt richtig gelesen. Nicht nur pflanzliche Bewohner hat das Tropenhaus, auch duzende kleine, rotgoldene Guppys besiedeln den Teich mitten im Tropenhaus. Die bunten Fischchen mögen am liebsten warmes Wasser. Dreimal wöchentlich bekommen sie ihr Lieblingsfutter.
Schädlingsbekämpfung
Immer mal wieder fühlen sich auch Schädlinge wie Wollläuse in unserem Tropenhaus pudelwohl. Sie ernähren sich gerne von Kakaobaumblättern. Dagegen setzen wir australische Marienkäferlarven aus. Nach dem Schlüpfen vernichten sie Eier, Larven und erwachsene Wolläuse – eine ökologische Art der Schädlingsbekämpfung. Bei fehlender Beute können die Käfer auch andere Schädlinge wie Blattläuse vertilgen, um zu überleben. Aber keine Sorgen, diese Tierchen sind alle so klein (und friedlich), dass sie euch gar nicht auffallen werden.
Kakaobäume züchten und Kakaofrüchte ernten
Ein Kakaobaum benötigt viele Jahre, bis man die ersten Früchte ernten kann. Dies kann 4 bis 5 Jahre dauern. Im Keller des Museums befindet sich ein kleines Biotop. Hier ziehen wir erfolgreich Kakaobaumsetzlinge hoch, um sie im Tropenhaus einpflanzen zu können. Das Kakaobaumzüchten und -pflegen klappt so gut, dass wir vor Kurzem mal wieder echte Kakaofrüchte von den Kakaobäumen ernten konnten. Auf unsere Ernte sind wir sehr stolz! Ich habe natürlich probiert. Die Früchte werden halbiert und das Fruchtfleisch kann direkt mit einem Löffen ausgelöffelt werden. Es schmeckt herrlich säuerlich-süß und erfrischend.
Neugierig geworden? Dann kommt ins Schokoladenmuseum, spaziert durch unser Tropenhaus und entdeckt die tropische Pflanzenwelt mitten in Köln!
Online Tickets gibt es hier!