Das Schokoladenmuseum Köln hat sich mit Engagment Global, Ansprechparter in Deutschland für bürgerschaftliches und kommunales Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit zusammengetan, um eine spannende und informative Podcast-Reihe ins Leben zu rufen: „Chocolate Stories“. Dieser Podcast richtet sich an interessierte Schokoladen-Profis und Liebhaber und alle, die es noch werden wollen. In sechs Podcast Folgen wird über Nachhaltigkeit, fairen Handel und vieles weiteres über Schokolade aufgeklärt.
In der fünften Folge unserer Reihe, drehte sich alles rund um das Thema „Kakao von gestern?“. Es wurde über die Geschichte der Schokolade und warum es wichtig ist, sich damit auseinanderzusetzten gesprochen. Der Gast Thomas Schiffer, der im Schokoladenmuseum arbeitet, erzählt uns, dass Schokoade eine 5000-jährige Geschichte hat, die eng mit problematischen Themen wie Sklaverei und Kinderarbeit verknüpft ist. Um das zu verstehen, müsen wir in die Vergangenheit blicken, denn viele Probleme der heutigen Schokoladenproduktion haben ihre Wurzeln in der Kolonialgeschichte.
Gute Tafeln – Schlechte Tafeln? – Foge 6
In dieser Episode widmen wir uns dem Thema „Gute Tafeln – Schlechte Tafeln, auf den Spuren des fairen Handels“. Unsere Gäste sind Hanna Radke von Fairtrade Deutschland und Aylin Schwarz vom Schokoladenmuseum Köln. Sie teilen ihre Expertise in den Bereichen fairer Handel und Bildung im Kontext der Schokolade.
Die Bedeutung von Fairtrade
Fairtrade ist ein bekanntes Zertifizierungssystem, das sicherstellt, dass Produkte, die das grün-blau-schwarz Siegel tragen, unter Einhaltung bestimmter sozialer und ökologischer Standards produziert wurden. Hanna Radke erklärt, dass Fairtrade sich auf gerechte Lebensbedinungen in den Anbauländern konzentriert und vor allem auf faire Preise und Prämien für die Produzenten achten.
Ein zentraler Punkt im fairen Handel ist die Sicherstellung von Mindestpreisen, die die Kosten einer nachhaltigen Produktion decken und den Produzierenden ein stabiles Einkommen gewährleisten. Besonders in der Schokoladenindustrie, wo der Rohstoff Kakao oft aus Westafrika stammt, sind die Lebensbedinungen der Bauernfamilien aufgrund von Armut und Ausbeutung oft sehr schwierig. Kinderarbeit und fehlende Perspektiven für junge Menschen sind weit verbreitete Probleme, die durch faire Handelspraktiken gemildert werden sollen.
Die Rolle des Schokoladenmuseums
Das Schokoladenmuseum spielt eine wichtige Rolle bei der Aufklärung über die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit fair gehandelter Schokolade. Aylin Schwarz, die als Museumspädagogin tätig ist, beschreibt, wie das Museum Bildungsarbeit leistet, um Besucher für Themen wie faire Bezahlung, Kinderabeit und ökologische Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Durch interaktive Führungen und Ausstellungen wird den Gästen ein tieferes Verständnis für die Herkunft und die Produktionsbedingungen von Schokolade vermittelt.
Besonders stolz ist das Museum auf seine Schokoladenschule, in welcher Lernen mit allen Sinnen ermöglicht wird. Hier können die Besucher nicht nur Kakaobohnen kosten, sondern auch mehr über die Bedingungen in den Anbauländern erfahren. Somit schaffen diese Fürungen ein Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Konsums.
Der Dschungel der Fairtrade-Siegel
Fairtrade hat verschiedene Siegel entwickelt, um unterschiedliche Produkte und deren Produktionsbedinungen zu kennzeichnen. Das klassische Fairtrade-Siegel auf schwarzem Grund steht für Produkte, bei denen alle verfügbaren Zutaten aus fairem Handel stammen. Es gibt jedoch auch ein spezielles Siegel auf weißem Grund, das nur für einzelne Zutaten wie Kakao verwendet wird. Diese Vielfalt an Siegeln ermöglicht es Unternehmen, schrittweise auf faire Handelspraktiken umzustellen, auch wenn sie nicht sofort die gesamte Lieferkette anpassen können.
Die Schokladenindustrie steht vor großen Herausforderungen, aber durch Initiativen wie Fairtrade und die Bildungsarbeit des Schokoladenmuseums gibt es Hoffnung, dass wir Schokolade mit gutem Gewissen genießen können.